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Mongolei

Geographie
Die Mongolei liegt in Zentralasien und erstreckt sich vom Nadelwaldguertel der sibirischen Taiga im Norden bis zum asiatischen Wuestenguertel im Sueden. Noerdlich grenzt das Land an Russland und suedlich an China. Im Westen wird das Staatsgebiet durch das Altaigebirge, im Osten durch den Gebirgszug des Grossen Chingan begrenzt. Das Innere dieses Raumes wird groesstenteils von der Wueste Gobi eingenommen. Die meisten Landesteile der Mongolei liegen mehr als 1000 m ue.M. Der Huiten Uul ist mit seiner Hoehe von 4374 m ue.M der hoechste Berg. Der niedrigste Punkt ist immer noch 518 m hoch und heisst Hoech Nuur. Neben den Gebirgsregionen finden sich in der Naehe des Altai-Gebirges eine Senke mit teilweise salzwasserhaltigen Seen, das fruchtbare Selenge-Becken (im Zentrum) sowie ein Hochplateau (noerdlich) und die Wueste-Gobi (noerdlich und suedlich). Mit 1.565 Mio. km2 ist das Land fast fuenfmal so gross wie Deutschland, aber mit 2.52 Mio. Einwohnern eines der duennbesiedelten Laender der Erde. Das Land ist weit und der Boden ist reich. Die Hauptstadt Ulaanbaatar mit ueber 1 Mio. Einwohnern ist die groesste Stadt der Mongolei.

Geschichte
Im Altertum und in der Antike war die Mongolei aufgrund ihres unwirtlichen Klimas fast ausschliesslich von nomadischen Viehzuechtern besiedelt; im weiten Land existierten nur vereinzelt kleinere Staedte der Samojeden, Uiguren und einige weitere unter chinesischem Einfluss.
Im Mittelalter gelang es Tschingis Khan (1162-1227), dem Begruender des Mongolischen Grossreichs und dem heiligen Herrscher der Mongolen, die mongolischen Staemme erstmals zu einem Staat zusammenzufuehren. Ihm und seinen Nachfahren wie z.B. seinem Enkel Batu Khan gelang es, mit ausgedehnten Feldzuegen (Goldene Horde) fuer Jahrhunderte ein Weltreich zu errichten, welches 1240 sogar bis Mitteleuropa reichte. Das Mongolische Grossreich gilt als das groesste zusammenhaengende Reich, das je existiert hat.
Unter Oegedei Khan, dem Sohn Tschingis Khans, entwickelte sich Karakorum zur ersten Hauptstadt des Mongolenreiches. Sein Sohn Khubilai Khan errichtete die Yuan-Dynastie in China. Zur Khubilais Zeit reiste nach seinen eigenen Angaben – in den gut erhaltenen Chroniken der Yuan-Zeit jedoch voellig unbelegt – auch Marco Polo nach China, das von den Mongolen regiert wurde.

Nach dem Zusammenbruch des chinesischen Kaiserreichs im Jahre 1911 erklaerte sich die Mongolei mit russischer Unterstuetzung fuer unabhaengig. 1924 wurde die Mongolische Volksrepublik ausgerufen.
Unter dem Eindruck der politischen Veraenderungen in Osteuropa entstand 1990 auch in der Mongolei, die 70 Jahre lang unter Sozialismus stark sowjetisiert war, eine Demokratiebewegung. Die Mongolen entschieden sich fuer einen neuen Entwicklungsweg in Richtung einer demokratischen, marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft. Die erste freie Wahl nach Inkrafttreten der neuen, republikanischen Verfassung wurde am 28. Juni 1992 abgehalten. Heute ist die mongolische Demokratie stabiler als in allen anderen Staaten Zentralasiens.
2006 zelebrierten die Mongolen ihr 800-jaehriges Jubilaeum der Gruendung des Mongolischen Reichs. Anlaesslich des Jubilaeums gab es in Deutschland und in Oesterreich die Ausstellung “Tschingis Khan und seine Erben” unter der Schirmherrschaft des Premierministers der Mongolei und des Bundeskanzlers der BRD, die dem deutschen, oesterreichischen und europaeischen Publikum neue und interessante Informationen und Eindruecke ueber die Tradition und die Kultur des mongolischen Volkes vermitteln konnte.

Klima
Wegen seinem gewaltig ausgedehnten Territorium und dem typischen Hochland, das sich von jenem Meer befindet, hat das Land ein kontinentales Klima mit langem Winter und kurzem Sommer. Dennoch scheint in der Mongolei von 2200 bis zu 3300 Stunden die Sonne und so auch der Name „die himmelblaue Mongolei”. Die Mongolei zaehlt mit ihren 260 himmelblauen klaren Tagen zu den sonnenreichsten Laendern der Welt. Die Temperaturschwankungen betraegen zw. 200C und 300C. Die Luft ist relativ trocken und suedlich ist es oft windig. Winters sind die Tagestemperaturen von -200C bis ueber -300C. In den Sommerzeiten erreichen die Temperaturen zw. +250C und ueber +300C. In den Gobiregionen muss man nicht selten mit extremer Hitze von fast +400C rechnen. Auch in der Mongolei spuert man letzte Zeit die allgemeine Weltklimaaenderung. Es ist nicht mehr extrem kalt.

Flora und Fauna
Das Land besitzt fast 4000 Pflanzenarten. Noerdlich des Landes kommen in Gebirgstaiga Zedern-, Fichten-, Kiefern- und Laerchenwaelder vor. Suedlich trifft man Saxaulwaelder. 11.4% bzw. 18 Mio. Hektar des Landes ist bewaldet. Wer ein Mal im Sommer als Besuch bei uns ist, hat die Gelegenheit, die ganze Wiese voller seltenen und hochalpinen Gewaechse wie Edelweiss oder Enzian zu begeistern. Heilkraeuter sind in der Mongolei als Steppengras in ueber 400 verschiedenen Arten vorhanden.
Als ein wilder Naturraum Asiens bietet die Mongolei 15 Mio. Insekten-, 300 Amphibien-, 80 Fisch-, 415 Voegel- und 140 Saeugetierarten, wovon es eine sehr grosse Anzahl an Weisswedelgazellen, Murmeltieren, Fuechsen, Woelfen, Braunbaeren, Rehboecken und Maralhirschen gibt. Hier sind auch Wildkamele, wilde Steinboecke, Wildschafe, Schneeleoparden, Gobi-Baere und Przewalski-Pferde zu Hause. Im freien Himmel fliegen dann Greifvoegel wie Adler und Geier besonders beeindruckend. Die europaeischen Angler sind von dem Vorkommen von grossen Raubfischen wie Hecht und Lachs sehr begeistert. Seit 1995 darf man laut dem Gesetz Wildpferde, Maralhirsche, Rehe, Elche, Gobi-Baere, Wildkamele, Schneeleoparden, einige Kranicharten, Schwaenne, Moschustiere, Saigaantilopen, Biber, Otter, Stoere und Fasane nicht mehr jagen. Es ist auch zu erwaehnen, dass die Mongolen schon im 13.Jh ein Naturschutzgesetz hatten.

Politisches System
Die Mongolei ist ein parlamentarischer Rechtsstaat mit einem Mehrparteiensystem. Bis 1990 hatte die Mongolei ein Staatssystem nach sowjetischem Muster. Das Ein-Kammer-Parlament wird als die Grosse Staatsversammlung genannt. Jeder der 76 Abgeordneten vertritt einen eigenen Wahlkreis und wird von diesem fuer jeweils 4 Jahre gewaehlt.
Der Verfassungsgerichtshof, dessen 9 Mitglieder fuer 6 Jahre ernannt werden, ist demgegenueber fuer Verfassungsbeschwerden zustaendig.
Der Praesident der Mongolei vertritt das Land im Aussen. Er ist das Symbol der nationalen Einheit.
Die Mongolei gliedert sich administrativ in 21 Aimag (Provinzen), die wiederum in Sum (vergleichbar mit deutschen Landkreisen) und Bag (vergleichbar mit Gemeinden) unterteilt sind, und die Hauptstadt Ulaanbaatar. Gegenwaertig existieren 329 Sum, die sich in 1620 Bag gliedern.

Wirtschaft
Ueber Jahrhunderte bildete die extensive Nomadenviehwirtschaft die einzige wirtschaftliche Grundlage der Mongolei. Erst 30er Jahre wurde unter starker sowjetischer Beteiligung damit begonnen, Leichtindustrien zur Rohstoffverarbeitung aufzubauen. Ab 1975 bereits produzierte die Industrie einen groesseren Anteil an Nationaleinkommen als die traditionelle Viehwirtschaft. Die Industrie konzentierte sich dabei im wesentlichen auf die Standorte Ulaanbaatar, Darkhan und Erdenet. Anfang der 1990er Jahre kam es zu einem dramatischen Niedergang der nationalen Industrie, der sich bis 1994 fortsetzte. Erst 1995 kam es wieder zu einem leichten Anstieg des Bruttosozialprodukts, von einem aeusserst niedrigen Niveau ausgehend.
Die Hauptexporte sind gegenwaertig Kupfer-Konzentrate, gekaemmte Kaschmirwolle, Kaschmirprodukte, Gold, Braunkohle und tierische Felle. Kaschmirprodukte werden nach Italien, Hong-Kong, Japan, England, Deutschland, Butan, Sued-Korea, Indien, Malasia und in die Schweiz exportiert. Die wichtigsten Investoren sind Japan, Deutschland, die USA und letzte Zeit auch China.

Sprache
Die Mongolen haben in ihrer Geschichte fast zehn Schriften entwickelt. Die bedeutendsten davon sind die klassische mongolische bzw. die uigurische Schrift (13.Jh bis heute), die Quadratschrift, klare oder eindeutige Schrift (Tod useg), die Soyombo Schrift und die kyrillische Schrift. Die klassische mongolische Schrift zieht die Buchstaben kunstvoll von oben nach unten und von links nach rechts und wird heute noch in den Schulen gelehrt.
Die Quadratschrift gibt es seit 1269 auf Befehl von Khubilai Khan und war etwa 100 Jahre in Gebrauch. Die klare Schrift war lange Zeit in der Westmongolei in Gebrauch und lebt heute noch in einzelnen Bezirken Chinas weiter, wo Mongolen ihr Traditionelles bewahren.
1686 entwickelte Oendor Gegeen Zanabazar, der Aufklaerer des mongolischen Buddhismus, die Soyombo Schrift. Das Soyombo-Symbol ist noch heute auf dem Staatswappen der Republik Mongolei.
Seit 1941 gebraucht man die kyrillische Schrift. Diese Schrift ist ausser bei uns auch in Russland und in Bulgarien in Gebrauch. Aktuell im Gespraech ist heute unter den mongolischen Sprachwissenschaftlern die lateinische Schrift-jedoch nicht ohne grosse Kontroverse. Die mongolische Sprache bedient sich einer im Deutschen nicht gebraeuchlichen Vokalharmonie. Dies sind die maennlichen und weiblichen Vokale. Das i ist einzig saechlich. e, u und oe sind weiblich, a, o und u sind maennlich. Daneben kommen auch lange Vokale (Doppelvokale) wie aa, oo, uu, ii, ee und oeoe vor. Genetisch gehoert das Mongolische in die altaische Sprachfamilie. Die Amtssprache ist Mongolisch.

Religion
Die Hauptreligion der Mongolen ist heute der aus dem Tibet stammende Lamaismus, eine der vielen Formen des Buddhismus, zu dem sich 87% der Landesbewohner bekennen. Buddhismus war nicht die urspruengliche Religion der Mongolen. Ehe der tibetische Buddhismus in der zweiten Haelfte des 16. Jahrhudertes, verhaeltnismaessig spaet, endgueltig in der Mongolei Fuss fasste, war das Schamenentum in diesem Teil des Zentralasiens vorherrschend. In den grauen Zeiten der 1930er Jahre, wie die Mongolen es so nennen, wurden in einer landesweiten Aktion aus Moskau fast alle Kloester zerstoert, die Moenche (Lamas) nach Hause geschickt und etwa 30 000 Lamas ermordet. Seit wenigen Jahren hat man wieder seine religioese Freiheit, die unter Sozialismus streng verboten war. Das buddhistische Zentrum in der Mongolei ist das Gandan Kloster in Ulaanbaatar. Eine kleine Anzahl von Muslimen (Kosachen) leben in Bayan-Oelgi, in der Westmongolei. Seit kurzem sind auch in der Hauptstadt ein paar christliche Treffpunkte zu sehen.

Feste und Feiertage
Das landesweite mongolische Nationalfest dauert vom 11. bis zum 13. Juli und heisst Naadam (Drei Spiele der Maenner). Das Fest ist religioesen Ursprungs und duerfte mehrere Jahrhunderte alt sein. Heute wird es in Erinnerung an die Volksrevolution von 1921 gefeiert. Den wichtigsten Teil des Festes nehmen die drei namensgebenden Spiele ein: Ringen, Bogenschiessen und Pferderennen.
Das zweitwichtigste Fest ist das sogenannte Zagaan Sar – das Neumondfest (Mitte Januar und Anfang Februar), welches nach dem asiatischen Mondkalender bestimmt und gefeiert wird. Es gibt Quellen, in denen die Geschichte dieser Zeremonie bis zum 13.Jh., der Tschingis Khans Zeit, zurueckgeht. Zagaan – Sar ist eher ein Familienfest wie Weihnachten in Europa. Es ist auch grosser Kauf- und Schenktag.
Oeffentliche Feiertage sind weiterhin:
• 1. Januar – Neujahr
• 8. Maerz – Internationaler Frauentag
• 1. Juni – Kindertag
• 26. November – Tag der Proklamation

Ger
Die runde Filzzelt (Ger), die weltweit bekannte runde Wohnstätte der Mongolen, gehoert in Zentralasien seit Jahrtausenden zum Leben der Viehzuechter und Jaeger. Das Holzgeruest von Ger besteht aus Gitterwaenden, Tuer, Dachkranz, Dachstangen, Saeulen und Fussbodenplatten. In der Regel verwenden die Mongolen vier- oder fuenfwaendige Ger. Nach der Zahl der Dachstangen, die auf der anderen Seite auf dem Scherengitter liegen, unterscheidet man kleine, mittlere und grosse Ger. Ein Ger wiegt zwischen 250-300 kg. Ein kleiner Ochsenkarren oder ein Kamel genuegt, um sie zu transportieren.
Der Ab- und Aufbau eines Gers folgt nur in einer halben Stunde. Daher ist es dem Nomadenleben optimal angepasst. Die Luftdurchlaessigkeit in einem Ger ist im Vergleich zu einem Haus sehr hoch. Im Sommer ist es in Ger angenehm frisch und im Winter ist Ger sehr schnell heizbar.

Sehenswuerdigkeiten

Ulaanbaatar
Ulaanbaatar mit 1.3 Mio. Einwohnern ist die Hauptstadt und das politisch, wirtschaftlich und kulturelle Zentrum der Mongolei. Bedeutsam sind fuer Inn- und Auslandtouristen das Naturhistorische Museum, das Natioanlmuseum fuer mongolische Geschichte, das Zanabazar Kunstmueseum, Galerie fuer moderne Kunst, das neu gebaute Tschingis Khan Monument am Parlamentsgebaeude, das Sukhbaatar Denkmal auf dem gleichnamigen Platz, der Winterpalast des Bogd Gegeens und der Zaisan Huegel, aus dem man schoenen Blick ueber die Stadt hat. Auch die buddhistischen Tempelmuseen und das Gandan-Kloster werden gern besucht.

Gobi Desert
Die Wueste Gobi erstreckt sich von Westen nach Osten ueber 2.000 km Laenge, die groesste Nord-Sued-Ausdehnung betraegt 800 km. Insgesamt bedeckt die Gobi ueber 1 Million km² Flaeche, damit ist sie nach der Sahara die zweitgroesste Wueste der Erde. Die durchschnittliche Hoehe betraegt etwa 1.000 m. In der Wueste Gobi und den umliegenden Regionen sind zahlreiche Tierarten anzutreffen, darunter die Kropfgazelle und der Steppeniltis. Manchmal sind auch Bartgeier, Schneeleoparden und Woelfe anzutreffen.

 

Bayanzag

In Gobi wurden viele bedeutende Fossilien, darunter auch Versteinerungen, aus unterschiedlichen geologischen Epochen gefunden. Die meisten Funde von Sauriereiern und ganzen Nestern stammen von hier. In vergangenen Abschnitten der Erdgeschichte herrschten andere klimatische Verhaeltnisse mit ueppigerer Vegetation, die entsprechend gute Lebensbedingungen fuer Saurier bot. 1922 wurden von der amerikanischen Expidition unter der Leitung Roy C.Andrews versteinerte Saurierknochen, einzelne Eier von Riesenechsen, vollstaendige Eiernester und Sauriereierschalenreste aus der Kreidezeit also Fossilien, die 65 bis 100 Mio. Jahre in der Erde gelagert hatten, ausgegraben.

 

Steppenland
Die Mongolen sind Steppenreiter, deren Name immer wieder mit unendlich weiten Steppen verbunden wird. Grossflaechige Senken und flachen Mulden, teilweise mit Salzseen und Sandsuempfen bedeckt, bestimmen das Steppenbild. Hier wechseln Hochsteppe der Westmongolei, Wuestensteppe, Wueste und Hochsteppe der Ostmongolei einander ab. Einzigertige Schoenheiten , die den Reisenden ueberraschen, sind spaerlich bewachsene Steppe mit ueber 1700 m hohe Granit- und Basaltfelsen, Spuren einst maechtiger Vulkane in Ostgobi-Senke und die Oase am Ganga-See. Das Land ist durch sein eigenartige Steppenflora – und -fauna ein Anziehungspunkt fuer viele Studienreisende aus Europa.

 

Altai- Gebirge
Das Altai-Gebirge gliedert sich in drei direkt ineinander uebergehende Teile, die sich in Nordwest-Suedost Richtung verlaufend zusammengerechnet auf rund 2.100 km Laenge erstrecken: Russischer-, Mongolischer- und Gobi-Altai. Der Mongolische Altai, an den sich im Nordwesten und Norden der Russische Altai anschliesst, befindet sich ueberwiegend in der Mongolei im Grenzgebiet zu China. Der hoechste Berg des Mongolischen Altais ist der Tavan Bogd Uul. Der Gobi-Altai, an den sich im Nordwesten der Mongolische Altai anschliesst, befindet sich ausschliesslich in der Mongolei. Er faellt in Richtung Norden in das bereits erwaehnte mongolische Hochland ab. Im Osten, Suedosten, Sueden und Suedwesten geht er in die Wueste Gobi ueber. Der hoechste Berg des Gobi-Altais ist der Ich Bogd Uul.

Khoevsgoel See
Der Khoevsgoel See liegt im Nordwesten der Mongolei und ist 136 km lang, zwischen 20 und 40 km breit und 262 m tief. Sein Einzugsgebiet ist relativ klein; daher speisen ihn auch nur kleine Zufluesse. Der Abfluss vom Khoevsgoel See befindet sich am Suedende und verlaeuft in Richtung Suedosten ueber den Egiin Gol und Uur zur Selenge, welche in den Baikalsee muendet.
Der Khoevsgoel See ist einer von 17 alten Seen der Erde, mit einem Alter von mehr als 2 Mio. Jahren. Er enthaelt 2 % der Suesswasservorraete der Erde und ist damit auch das bedeutendste Suesswasserreservoir der Mongolei. Der See ist von vielen Gebirgszuegen und Bergketten umgeben. Der hoechste Berg ist der Moenkh Saridag (3.492 m ue.M), deren Gipfel sich noerdlich des Sees direkt auf der russisch- mongolischen Grenze erhebt. Im Winter friert der See komplett zu. Auf dem See findet zu dieser Zeit bei -400C das Eisfestival, das eine Touristenattraktion sein konnte, statt. Es ist die Heimat von wenigen Renntierzuechtern in der Welt.

 

Das Naadamfest – die drei Maennerspiele
Naadamfest ist zweifelsohne das aktionsgeladenste, die Nomadenkultur am deutlichsten zum Ausdruck bringende Fest der Mongolen, das zudem noch in der schoensten Jahreszeit von 11. bis 13.Juli stattfindet.
Schon zu Zeiten der Hunnen wurden in der Mongolei Naadam veranstaltet, gleich , ob die Herrscher Geburt eines Nachkommens, eine Hochzeit oder einen Sieg feiern lassen. Spaetestens unter Tschingis Khan und seinen Nachfolgern mutierte es dann zur kurzweiligen Wehruebung fuer die Krieger des Imperators. Heute wird es in Erinnerung an die Revolution von 1921 am 11. und 12. Juli jeden Jahres als Staatsnaadam gefeiert. Man begeht es ueberall im Land an diesen beiden Tagen mit regionalen Wettbewerben in den drei Nationalsportarten Ringen, Bogenschiessen und Pferderennen.
Die Ringkaempfe werden von Maennern ausgetragen, am Bogenschiessen nehmen Kinder, Frauen und Maenner teil, aber die Pferderennen sind die Domaene der Kinder und nach wie vor der wichtigste Teil des Festes. Es gibt je nach dem Pferdealter Rennen zwischen 15 km und 30 km, wobei eine Start – Ziel – Start Strecke geritten wird.
Zagaan Sar- Das Neumondfest
Es wird meist im Laufe des Februars gefeiert. Denn die Mongolei hat noch immer trotz offizieller Einführung des gregorianischen Kalenders seinen alten Mondkalender im stillen beibehalten. Dieser Mondkalender steht dem Menschen nahe, fuehrt ihn unmittelbar hinein in den Lebenszusammenhang mit dem kosmischen Vorgaengen. Das Zagaan Sar ist seinem Charakter nach eher ein Fest der Familie, in dem sich buddhistische und animistische Glaubensvorstellungen mischen.

 

Karakorum
Karakorum war im 13.Jh fuer eine kurze Zeit Hauptstadt des mongolischen Weltreichs. Diese Stadt wurde von Tschingis Khan gegruendet und seinem dritten Sohn und Nachfolger Oegedei erbaut. Sie war zu ihrer Zeit eine Metropole von Multikultur und Multireligion. Fuer die Mongolen war und ist Karakorum ein zentraler Ort ihrer Geschichte und nationaler Identitaet, Keimzelle und Geburtsstaette des mongolischen Nationalstaates. Es werden hier immer mehr archaeologische Funde von den deutsch-mongolischen, franzoesischen und tuerkischen Wissenschaftlern ausgegraben.

 

Erdene Zuu
Das Kloster Erdene Zuu, das erste buddhistisches Kloster in der Mongolei, wurde 1586 von Abatai Sain Khan in unmittelbarer Naehe der Ueberreste der alten Reichshauptstadt Karakorum gegruendet. Benannt ist es nach einem Bild einer Gottheit, das im Kloster aufgestellt war. In der etwa 400×400 m grossen Klosteranlage lebten ueber 1000 Lamas. Die Bauzeit dauerte ueber 300 Jahre. Innerhalb seiner Aussenmauer sollten sich auf dem grossen Areal im Jahre 1870 etwa 62 Tempel im chinesisch-mongolischen Mischstil befunden haben. Zum Teil besteht Erdene Zuu aus den Steinen der alten Hauptstadt Karakorum. 1937 zerstoerte die sowjetische Armee im Zuge stalinistischer Saeuberungen das Kloster. Von der einstigen Klosteranlage sind heute nur die imposante, von 108 Stupas gekroente Mauer aus dem 17. Jh und vier Tempel erhalten.
Erst nach dem politischen Wandel im Jahre 1990 wurde das Kloster wieder in Betrieb genommen.



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